Myopie (Kurzsichtigkeit)
Der Mensch ist das Ergebnis seiner Anpassung, seines Umfeldes und seiner Ernährung. Ein
Zusammenhang zwischen mangelhafter bzw. einseitiger Ernährung und Myopie wird vermutet.
Calciummangel, Proteinmangel und zu viel Zucker und Kohlenhydrate werden als mögliche Einflussfaktoren diskutiert.
Der Körper benötigt contractive und expansive Kost für ein dynamisches Gleichgewicht:
- 50 % vollwertiges Getreide und Hülsenfrüchte
- 20 – 30 % Gemüse
- 10 – 15 % Proteine
Vitamin A (Fisch, Milch, Eier) bzw. Beta-Carotin (Karotten, gelbes & rotes Gemüse) werden für zahlreiche Funktionen der Netzhaut benötigt. Lutein, welches in grünem Gemüse wie Spinat und Erbsen vorkommt, hat eine wichtige Bedeutung für Schutzfunktionen der Netzhaut. So wurde gezeigt, dass Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration weniger Lutein in der Netzhaut aufweisen.
Mit einer Ernährungsveränderung habe ich fast immer eine Reduktion der Myopie
Weitere Ursachen:
- schwaches Immunsystem
- unausgewogene Sehfunktionen (Visualtraining möglich)
- Stress
- Handy- u. Computerkonsum zu hoch?
- Abstand zum Handy, Computer oder Papier zu gering (<40cm)
- Mehr als 3 h pro Tag zusätzlich zur Schulzeit, in Kombination mit wenig Tageslicht, erhöht das Risiko eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln
- ein Elternteil kurzsichtig
- Elektronische Displays verstärken diese Problematik. Digitale Texte werden ca. 4–8 cm näher gehalten (gedruckte Texte 40 cm). Dies führt zu erhöhten Anforderungen an Akkommodation und Konvergenz. Es wurde festgestellt, dass die Myopieprogression für geringere Sehabstände von ca. 30 cm zunimmt.
Worauf kann ich noch achten ?
- Mehr als 90 Minuten pro Tag Aufenthalt und Bewegung im Freien
- Haltung: Lese und Schreibabstand vergrößern (vom Ellbogen bis zur Faust ist ein Ideal-Abstand)
- ein Lese- u. Schreibpult 10-15° erleichtern den Nahstress um 30%
- beim Arbeiten am Computer nach 30 Minuten immer wieder kleine Pausen (2-3 Minuten) einlegen und in der Ferne etwas fokussieren, die Augen bewegen in allen Richtungen.
- Brillengläser mit Nahunterstützung s.g. Relaxgläser oder Spezialgläser gegen Myopie ( z.B. MyCon von Rodenstock)
- Spezialkontaktlinsen für Kurzsichtige
- Visualtraining (Sehverhalten dauerhaft verändern)
Warum Myopiekontrolle ?
Hochrechnungen zeigen, dass im Jahr 2030 bereits 50 % der Weltbevölkerung myop sein wird. Die damit einhergehenden Risiken der Netzhautablösung oder myope Makuladegeneration erhöhen sich dramatisch. Bereits ab einer Myopie von -1,00 dpt verdoppelt sich das Risiko.
Weitere Informationen
Leitfaden und weitere Informationen von galifa swiss (klicken zum Vergrößern, PDF, 1,6 MB)
Rodenstock Mycon – Eine neue Lösung für Kinder mit Myopie (klicken zum Vergrößern, PDF, 2,7 MB)
Publikation der Universitätsklinik Freiburg zum Thema:
Tollkirschen gegen Kurzsichtigkeit